Die große Acht durch Bayern

Walter Jungwirth

Am Mittwochabend vor Fronleichnam geht der Ärger bereits los: Unwetter über Bayern. Umgestürzte Bäume auf den Gleisen, defekte Oberleitungen; ein Zug, dessen Windschutzscheibe von einem herabstürzenden Ast zerdeppert wird. Es ist der unsrige. Er schleppt sich noch bis Treuchtlingen am Fuß von Osterdorf, dann geht nichts mehr. Alle Randonneure, die nach uns in den Zügen nach Treuchlingen erwartungsfroh dem Osterdorfer Abenteuer, einem 1000-Kilometer-Brevet, entgegenfiebern, sitzen für Stunden fest. Das tut uns leid für sie. Uns hingegen bleibt die Zeit, am Zielbahnhof trocken den noch offenen Supermarkt anzufahren, ehe auch wir die Regenjacken überstreifen, um die letzten Kilometer nach Osterdorf im einsetzenden Regen hochzukurbeln. Unter dem riesigen Baum auf dem Dorfanger liegt ein mächtiger Ast, vom Sturm heruntergerissen und zwischen zwei Wohnmobile geschleudert. Ein würdiger Auftakt.

hier weiterlesen