Le Mille du Sud

Walter Jungwirth

Carcès, 15. September 2011, 7 Uhr

Mal ehrlich: wem geht es nicht so, dass er von Zeit zu Zeit nach der morgendlichen Zeitungslektüre nur zu gern jene Jugendlichen imitieren würde, die ihren Kapuzenpulli tief in die Stirn ziehen und betont depressiv durch die Straßen schlurfen. Sie haben ja so recht: Hungersnöte, Klimawandel, Finanzkrisen, Umweltkatastrophen und Kriege, wo immer nur ein paar Dollars mit Rohstoffen zu verdienen sind. Grund genug, mit Inbrunst alle Todesphantasien, die man seit seiner Adoleszenz pflegt, zu beleben und dem eigenen Ableben wolllüstig entgegenzusehen. Es wäre zu schön - wäre da nicht, von Zeit zu Zeit, die Aussicht auf eine gepflegte Ausfahrt mit dem Rad, wenn man seinem Arbeitsdeputat mal wieder mit eiserner Disziplin ein paar freie Tage abgerungen hat. Das sind die Zeiten, wo man die Zeitung beiseite legt, noch bevor man beim Wirtschaftsteil angelangt ist, und statt dessen im Internet eine jener Seiten aufruft, die die Aussicht aufs Weiterleben mit einem Mal wieder erträglicher machen, zum Beispiel Sophie Matters Ausschreibung des 1000 du Sud.

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