Die Leichtigkeit des Seins auf dem Rad das kennt jeder wenn es gut läuft, diese verließ mich bei Km 1000 um FOUGÉRES, dann auch die nötige Courage. Eine spontane Entscheidung, unterstützt durch ein Knieproblem hat mich, trotz einhalten des Zeitfensters, mein 8. PBP aufgeben lassen. Es ist mir leicht gefallen. Warum?
Diesmal hatte ich diverse Grenzerfahrungen erlebt mit traurig stimmenden Beobachtungen über Mitstreitern am Straßenrand der PBP Strecke.
Trotz und gerade und auch wegen der vielen positiven Begegnungen mit den Menschen aus der Normandie und der Bretagne, die mich und andere ja seit 1991 immer wieder aufs herzlichste unterstützten. Eine von mir extrem wahrgenommene veränderte Randonneurs Kultur auf der Straße und das schon seit 2015 und die damit einhergehende Unsicherheit am Tage und bei Nacht mir haben mir den Ausstieg bei FOUGÉRES leichtgemacht.
Als ich von einem teilnehmenden Vater und von dem schwerwiegenden Unfall seines Sohnes auf der Strecke erfuhr, raubte dieses mir, dem „alten Hasen“, jegliche Courage weiter zu fahren. Darum entschied ich mich, in FOUGERES auszusteigen und mein 8. PBP nicht zu vollenden. Man erlebt alles unmittelbar, zum ersten Mal und ohne Vorbereitung.
Dieser Entschluss, erfüllte mich.....mit Glücksgefühlen, Dankbarkeit und Zufriedenheit
für all das, was ich bereits unfallfrei erlebt hatte in all den Jahren. Keine Enttäuschung, kein Weh und kein Ach.
Ich war und bin stolz als Randonneur und Organisator so lange bei PBP – meiner sportlichen Heimat- dabei gewesen zu sein. Menschen aus über 40 Ländern haben den Film „Brevet“ gesehen, und Sina und mir bescheinigt dass der Film sie angestoßen hat, in das Abenteuer PBP einzusteigen, um es auch zu wagen. Mehr geht nicht. U.a. aus Chile, Brasilien, Südkorea, Rumänien, Ukraine, Weißrussland, Bulgarien, Griechenland und Sibirien, USA, Usbekistan, Kaliningrad, Russland, Schweden und Finnland, Frankreich natürlich um nur die zu nennen die mir gerade einfallen.
Höhepunkte waren auch diesmal wieder für mich die zahlreichen neuen Freundschaften mit PBP Teilnehmern, insbesondere Franzosen und Russen. Unvergesslich werden mir u.a. ein nicht endendes internationales Picknick im Anschluss an PBP am Rande des Startplatzes bei RAMBOUILLET bleiben das bis weit nach Mitternacht hinein ging.
Mit JOEL, der ebenfalls am PBP teilgenommen hat und seiner Familie, die mich so herzlich in Rambouillet aufgenommen hat, habe ich wieder neue Freunde fürs Leben gewonnen. Ob ich in vier Jahren wieder PBB in Angriff nehme, weis ich nicht, ganz ausschließen möchte es nicht. Im kommenden Jahr plane ich erst mal eine Welttour mit dem Rad von Paris bis Japan an die 14000km um dann in 4 Jahren als 80 Jähriger, so oder so bei PBP mich erneut einbringen zu versuchen. Die 8o Jährigen zählen ja heute bereits zu den jungen Alten. Fazit:
PBP ist und bleibt was ganz besonders unter den RANDONNEUREN und für alle die gerne lang Rad fahren, und das werde ich mit Sicherheit weiterhin tun.
Ich gratuliere allen auf herzlichste für ihre großartigen Leistungen und freue mich auf ein Wiedersehen.
Es lebe der ACP und die Randonneurs Mondiaux
Claus Czycholl